2. Ziele und Besonderheiten des Waldkindergartens

 

Der Lebens- und Aktionsraum unserer Kinder wird heute zunehmend eingeengt, ob im Garten mit dem Zaun oder im Haus mit den Wänden, überall werden sie in ihrer Bewegung und Entfaltung eingeschränkt.

 

Gerade der Wald mit seinen Geheimnissen ist für Kinder ein unerschöpfliches Spielparadies. Sie gehen auf Abenteuerreise und Schatzsuche, erforschen das dunkle, undurchdringliche Dickicht und versteckte Höhlen, bizarre und knorrige Baumstämme, hören dem kreischenden Eichelhäher zu. Sie wühlen mit dreckverschmierten Händen in der Laubstreu und entdecken dabei Käfer, Schnecken oder Spinnen. Für die Entwicklung der Kinder hat dies positive Konsequenzen: Gerade der abwechslungsreiche und die Sinne anregende Wald bietet günstige Voraussetzungen für eine gesunde körperliche, geistige und seelische Entwicklung.

 

Der Hauptvorteil ist das Platzhaben zum "Kindsein" im wahrsten Sinne: Raum, sich frei zu bewegen, Platz zum Lachen, Weinen, Tanzen, Träumen....

 

In einem nicht reizüberfluteten Außenbereich, wie dem Wald, können innere Kräfte besser wahrgenommen und erprobt werden. Die natürliche Umgebung bewirkt eine ganzheitliche Harmonisierung von Körper-Seele-Geist/Denken-Fühlen-Handeln, Erleben des Eingebundenseins in die Natur und das Erleben der wechselseitigen Abhängigkeit.

 

Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist von unschätzbarem Wert z.B. für die allgemeine Differenzierung des Wahrnehmungsvermögens, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe, und für die Förderung der Konzentrationsfähigkeit. Gerade der Wald ist ideal, um Stille zu erleben, zu lauschen und sich für feinste innere und äußere Vorgänge zu sensibilisieren. In Lebensfreude "Wind und Wetter" ausgesetzt zu sein, stärkt aus medizinischer Sicht das Immunsystem.

 

    Es gibt wenig Unterbrechungen durch Telefonate und andere organisatorische Dinge. Die Kinder     haben somit in der Waldzeit die nahezu ungestörte Aufmerksamkeit der ErzieherInnen.